Nürnberg im Dezember 2012
Eigentlich hatten wir immer, wenn wir in den Winterurlaub fuhren, den Gedanken gehabt, den Weihnachtsmarkt in Rothenburg o.d.T. zu besuchen. Durch unsere Klassenfahrten waren wir mehrmals im Sommer in Rothenburg gewesen, aber um im Winter mehrere Tage dort zu bleiben erschien uns die Stadt dann doch etwas zu klein. Also kam der Gedanke auf, den Christkindlesmarkt in Nürnberg mal zu besuchen. Gesagt, getan.
Am Montag, den 3.12. ging es los. Die Fahrt war problemlos. Unser Navi zickte nicht rum und der Verkehr hielt sich in Grenzen. Deshalb waren wir schon am frühen Nachmittag im Hotel und konnten bald danach zu einer ersten Erkundung in die Stadt fahren. Wir hatten uns einen sogenannten Hotelfahrschein für den ÖPNV besorgt und damit die Möglichkeit, uns innerhalb Nürnbergs und Fürths frei zu bewegen. Wir fuhren bis zum Hauptbahnhof. Das Überraschendste für mich war die gut erhaltene Stadtmauer mit den vielen Türmen und Toren.
Ich wusste zwar, dass es in Nürnberg noch Teile der alten Stadtmauer gab, aber einen derartigen und überaus beeindruckenden Zustand der alten Stadtbefestigung hatte ich nicht erwartet. Wir besuchten dann als erstes den sogenannten Handwerkerhof gleich hinter der Stadtmauer. Es ging schon gleich richtig los: Schauvorführung Lebkuchenbacken, Glasmalerei, Kunsthandwerk, Glühwein und vieles mehr. Das setzte sich dann so fort, als wir die Königsstraße weiter in Richtung Hauptmarkt gingen. Unterwegs wurden wir dann noch über die Unterschiede zwischen Lebkuchen und Elisenkuchen und die verschiedenen Qualitätsstufen aufgeklärt. Da wir den Auftrag hatten, Elisenkuchen zu besorgen, war dies natürlich sehr hilfreich.
Der Weihnachtsmarkt war schon beeindruckend, aber ich hatte ihn mir etwas größer vorgestellt, vor allem verglichen mit dem Weihnachtsmarkt in Rostock. Allerdings war der Markt unterteilt in den Hauptmarkt, den Weihnachtsmarkt für Kinder mit Karussels usw. und den Markt der Partnerstädte. Das Angebot an Buden stellte uns schon vor eine echte Aufgabe. Deshalb entschlossen wir uns, uns nur erst einen kurzen Eindruck zu verschaffen und an den folgenden Tagen den Markt sozusagen Budengasse für Budengasse durchzuarbeiten. Außerdem wurde uns kalt, denn da unser Auto eine gute Heizung hat, waren wir mit dünnen Socken und Sommerschuhen etwas unpassend gekleidet. Also, noch einmal in den Handwerkerhof zum Essen und ins Hotel zum Aufwärmen.
Am Dienstag ging die Erkundungstour durch Nürnberg am Laufer-Tor los, den Maxtorgraben an der Stadtmauer entlang Richtung Festung. Das Wetter war ziemlich ungemütlich: Schneeregen und manchmal ein böiger Wind. Aber das hinderte uns nicht am Staunen über die Stadtbefestigung. Auch die Festung war sehenswert.
Leider waren einige normalerweise zugänglichen Teile gesperrt. Trotzdem wurde der volle Preis verlangt, was ich nun nicht gerechtfertigt fand. Aber warum aufregen – wir waren ja im Urlaub. Das Museum fand ich nicht besonders toll, aber man weiß es ja nicht vorher. Die Aussicht vom Sinwell-Turm auf Nürnberg und Umgebung fiel leider einem heftigen Schneeschauer zum Opfer. Naja, vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal. Nachmittags war dann wieder Spazierengehen und gegen Abend natürlich wieder der Christkindlesmarkt angesagt. Wieder Glühwein (diesmal weißer!) und die nächsten Budenreihen. Danach noch Essen und ab ins Hotel – die Füße verlangten nach Erholung!
Mittwoch war Fortsetzung des Programms: morgens Museum, am Nachmittag Stadt und abends Markt. Diesmal war das Bundesbahn Museum an der Reihe. Ein durchaus sehenswertes Museum, bei dem Eisenbahnfreunde so richtig auf ihre Kosten kommen können und das auch einigermaßen preiswert (im Gegensatz zum Museum auf der Festung) ist. Auch wir haben uns mehrere Stunden im Museum aufgehalten und das nicht nur, weil das Wetter doch etwas kalt war. Es war wirklich sehr interessant und nicht nur etwas für Eisenbahnfreunde.
Donnerstag: wie gehabt. Nur war diesmal das Germanische Nationalmuseum an der Reihe. Ebenfalls ein durchaus empfehlenswertes Museum. Allerding sollte man sich vorher genau anschauen, welche Abteilungen dieses umfangreichen Museums man sich ansehen möchte. Sich alles an einem Tag anzutun, wäre einer schlichte Überforderung von Körper und Geist!
Den Abschluss bildete jedenfalls das Spielzeugmuseum als eine Außenstelle des Nationalsmuseums. Für die erste Abteilung gab es eine Taschenlampe mit, weil es im Museum so arg finster war. Deshalb sind die Fotos, die ich im Museum aufgenommen habe, auch etwas dunkel, denn der Gebrauch des Blitzlichts war untersagt. Anschließend haben wir noch eine Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn gemacht. Obwohl es schon dunkel wurde, haben wir festgestellt, dass es in Nürnberg noch eine ganze Reihe von Punkten gibt, die es sich genauer anzugucken lohnen würde. Wie heißt es in einem Volkslied „… zur Sommerzeit ins Land der Franken fahren“? Abends mussten dann auf dem Weihnachtsmarkt Elisenkuchen und sonstige Souveniers erstanden werden, ehe dann zum Abschluss die Nürnberger Bratwürste getestet wurden. Auch lecker!
Am Freitag ging es dann leider schon wieder nach Hause, das heißt mit einem Abstecher nach Warnemünde, über den Rostocker Weihnachtsmarkt und zu einem Spaziergang am schneeweißen(!) Strand der Ostsee. Ein toller Höhepunkt einer schönen Woche.
Blick über die Königsstraße in Richtung Festung
Noch mehr Bilder gibt es, wie üblich, auf unserer Gallery!